Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgen – Ein europäisches Kulturerbe

Die Kirchenburgen in Siebenbürgen sind ab dem 12. Jahrhundert entstanden; erbaut von den Siebenbürger Sachsen-deutschen Siedlern, die vom ungarischen König Geza II. gerufen worden waren. Sie sollten das Land urbar machen und verteidigen. Zur Sicherung ihrer Dörfer bauten sie ihre Kirchen schrittweise mit Wehranlagen aus.

Die so entstandenen Kirchenburgen boten den Dorfgemeinschaften für mehrere Jahrhunderte Schutzräume während der vielen Angriffe. Auch nachdem die Bauwerke diese Funktion schrittweise verloren hatten, blieben sie als sichtbares Zeichen des Stolzes der Dörfer und als identitätsbestimmende Bauten von großer Bedeutung. Nachdem die meisten Siebenbürger Sachsen in den letzten Jahrzehnten aus Rumänien ausgewandert sind, stellt der Erhalt der Kirchenburgen heute eine besondere Herausforderung dar.

Über die Stiftung

Die Stiftung Kirchenburgen setzt sich für den Erhalt und die Pflege dieses wertvollen Kulturerbes ein. Sie hat ihren Sitz im Herzen von Hermannstadt/Sibiu, einer der ältesten siebenbürgisch-sächsischen Stadtgründungen auf dem Staatsgebiet des heutigen Rumäniens. Die Stiftung wurde im Jahr 2015 von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien als Fachinstitution für den Erhalt des kirchlichen Kulturerbes gegründet.

Der rumänische Staatspräsident Klaus Werner Johannis und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier haben die gemeinsame Schirmherrschaft übernommen. Sie zeigen so das gemeinsame Interesse Rumäniens und Deutschlands am Erhalt des siebenbürgisch-sächsischen Kulturerbes, das heute zugleich auch europäisches Kulturerbe geworden ist. erfahren Sie mehr 

 

Architektur und regionale Bedeutung

Den Mittelpunkt einer Kirchenburg bildet eine Kirche, die selbst befestigt sein kann und mit einer oder mehreren Ringmauern, Wehrtürmen und Lagerräumen umbaut ist. Die Burgen wurden in der Regel in den Zentren der Dörfer angelegt. Sie prägen die Ortsbilder und sind die Wahrzeichen der Region.

Die siebenbürgische Kirchenburgenlandschaft, die aus über 160 Objekten besteht, zeichnet sich durch eine hohe Dichte und besondere bauliche Vielfalt aus und ist so ein einmaliges Zeugnis mittelalterlicher Wehrarchitektur. Sieben exemplarische Burgen und die sie umgebenden historischen Dörfer sind UNESCO-Welterbestätten.

Sehen Sie mehr auf unserer Webseite www.kirchenburgen.org

Unsere Arbeit

Derzeit sind mehr als die Hälfte der Kirchenburgen in unterschiedlich starkem Maße vom Verfall bedroht. Um dem entgegenzuwirken, ist die Stiftung Kirchenburgen in verschiedenen Bereichen tätig: Mit baulichen und konservatorischen Maßnahmen werden Bauwerke instandgesetzt.

Da ihr langfristiger Erhalt aber nur bei einer Nutzung sinnvoll und möglich ist, entwickelt die Stiftung Konzepte zur Um- und Nachnutzung und setzt Modellprojekte um. Weitere Tätigkeitsbereiche sind der Fachtourismus sowie die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit.

Bei allen Aktivitäten spielt die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region und dem Ausland eine wichtige Rolle.

Mitmachen

Angesicht der Vielzahl der Herausforderungen ist der Erhalt der Kirchenburgenlandschaft eine große Aufgabe. Unsere Arbeit kann daher nur mit vielen Unterstützern erfolgreich sein. Wenn Sie das Wirken der Stiftung Kirchenburgen unterstützen möchten, gibt es dafür mehrere Möglichkeiten: Mit Spenden können Sie konkrete Projekte unterstützen oder uns helfen, unseren Kapitalstock aufzubauen.

Universitäten, Fachhochschulen und Berufsverbänden bieten wir individuell gestaltete Exkursionen durch die Kirchenburgenlandschaft und Fachvorträge an und sind an gemeinsamen Projekten sehr interessiert. Ehrenamtliche Unterstützer werden bei zahlreichen Vorhaben gebraucht. Haben Sie konkrete Ideen oder Vorschläge, wie Sie vor Ort in Siebenbürgen oder aus der Ferne mitwirken oder helfen möchten? Dann freuen wir uns über Ihre Zuschrift an unser Stiftungsbüro.